Dienstag, 30. Dezember 2014

Es gibt kein schlechtes Wetter...

Es gibt Leute die behaupten es gäbe kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Ich halte den Satz für blanken Euphemismus und ich verdächtige einen zynischen Werbetexter aus dem Umfeld der Nordfriesischen Tourismusindustrie ihn in die Welt gesetzt zu haben. Vermutlich am Schreibtisch irgendwo am Mittelmeer erdacht, im Mai. Das Wetter vor Weihnachten war schlecht, ich würde sogar sagen sehr schlecht. Regen Regen Regen. Wolken winziger Wassertroppfen tanzten durch die Luft und sorgten schon für eine unangenehme Grundfeuchte, die von unberechenbaren, hageldurchsetzten Schauern vervollkommend wurde. Es hat ohne Übertreibung 72 Stunden am Stück geregnet. Dazu steter Sturm aus West mit vereinzelten Orkanböen und Gewittern bei milden 7°C, der vielleicht unerotischsten aller Temperaturen. Vögel beobachten praktisch unmöglich. Jeder Blick durchs Fernglas verklärt von einem feuchten Schleier auf Brille und Frontlinse. Das ganze war auch extrem unfotogen und so habe ich in den Tagen nur ein einziges Bild gemacht. Ein Zwergsäger im Kronenloch im Dithmarscher Speicherkoog fotografier aus der Beobachtungshütte am Wattwurm. Selbst der hatte schlechte Laune meine ich aus seinem Gesicht zu lesen.



Für die Feiertage nach Hamburg geflohen und nach einem längeren Verdauungsschläfchen erwacht blickte ich aus dem Fenster und sah ein Wunder. Die Wolken hatten sich verzogen und gaben den Blick frei auf einen fahl blauen Winterhimmel. Draußen schneidend kalte, wunderschöne Luft und kein Windhauch. So sieht gutes Wetter aus!

Also schnell den Bulli gesattelt und zurück an die Westküste und gleich dem Wilden Moor bei Schwabstedt einen Besuch abgestattet.  Die Niederung der Treene bei Hollingstedt hatte es vor Weihnachten sogar in die Abendnachrichten geschafft weil die Deiche zu brechen drohten was dann glücklicherweise und durch den Einsatz zahlreicher Feuerwehrkräfte doch nicht geschah. So war ich gespannt auf das Bild der Niederung nach dem Hochwasser und fand die Grünländer an der Treene und um das Wilde Moor großflächig überflutet vor. Weite Wasserflächen waren von einer dünnen Eisschicht bedeckt und in den offenen Wasserlöchern schwammen hunderte Sing- und Zwergschwäne, Blässgänse und Pfeifenten. Alle fantastisch gelaunt und ständig am rufen ob des wunderschönen Wetters, großartig. Vögel wissen eben auch zwischen gutem und schlechtem Wetter zu unterscheiden.



Das wars für diesmal. Kommt gut ins Neue Jahr. Bis dahin stay tuned Euer Felix

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen